Israel und Jerusalem: Europa Kontinent der Appeaser und Weicheier ?

Israel und Jerusalem: Europa Kontinent der Appeaser und Weicheier?

Von Adrian F. Lauber *)

Der von mir sehr geschätzte österreichische Publizist Christian Ortner schrieb in diesen Tagen: „Die Haltung Europas gegenüber dem Judenstaat, aber auch gegenüber dem muslimischen Antisemitismus in der EU ist feig, rückgratlos und peinlich anzusehen.

Muslimische Demonstranten verbrennen in Berlin, Wien und anderen Städten israelische Flaggen und wünschen Juden den Tod. Eine Woge des antisemitischen Hasses schwappt durch Europa – und was ist größte Sorge von Federica Mogherini, der ‚Hohen Vertreterin der EU für Außen- und Sicherheitspolitik‘, und zahlloser anderer höchster Würdenträger in den europäischen Staatskanzleien? Dass Donald Trump Israels Hauptstadt eine Hauptstadt nennt.“

Besser hätte ich es nicht sagen können.

Es wäre ja auch zu schön gewesen. Ich persönlich hätte mir gewünscht, dass das Abendland in dieser Stunde Standhaftigkeit beweist und die Entscheidung des amerikanischen Präsidenten unterstützt, Jerusalem endlich als Israels Hauptstadt anzuerkennen.

Israel hat die Stadt nicht nur rechtmäßig in seinem Besitz, sondern garantiert auch den nicht-jüdischen Minderheiten ihre Religionsfreiheit (das geht sogar so weit, dass nur Muslime auf dem Tempelberg, der heiligsten Stätte des Judentums, beten dürfen) und keine Stadt verdient es aufgrund ihrer Historie so sehr, die Hauptstadt des jüdischen Staates zu sein. Schon vor dreitausend Jahren war sie das Zentrum jüdischen Lebens.

(Siehe dazu meine oben genannten Artikel und die beigefügten Quellenverweise.)

Aber es geht hier nicht nur um Jerusalem.

Die Anerkennung dieser Stadt wäre auch eine gute Gelegenheit für den Westen gewesen, sich endlich mal ein paar Eier wachsen zu lassen und der Welt zu demonstrieren, dass islamische Fundamentalisten mit Schreien, Schlagen, Jammern und sich als Opfer Hinstellen bei uns nicht mehr durchkommen.

Ich hatte zwar eine gewisse Hoffnung, muss aber

zugleich einräumen, dass ich nicht so recht daran geglaubt habe, dass Europa über Trumps Entscheidung sonderlich beglückt sein würde, um es zurückhaltend auszudrücken.

Es lässt sich auch durch Umfragewerte belegen, dass der Staat Israel bei vielen Europäern in keineswegs gutem Ansehen steht, während der durchschnittliche Amerikaner den jüdischen Staat sehr viel positiver sieht.

Woher die weit verbreiteten Aversionen gegen den jüdischen Staat kommen, kann ich an dieser Stelle nicht vertiefen, weil ich mir darüber noch in einem Artikel Gedanken machen will, der bereits in Arbeit ist.

Davon mal ganz abgesehen hat Europa offenbar eine Heidenangst vor Konflikten und übt sich in Appeasement, dass sich die Balken biegen. Nur ja nicht anecken, nur ja keinen Ärger provozieren, um des lieben Friedens willen knicken wir vor allem ein …

So überrascht es kein bisschen, dass Signora Mogherini und andere führende Repräsentanten der EU und ihrer Mitgliedsstaaten es tunlichst vermeiden, deutlich gegen die Fundamentalisten Position zu beziehen, die beispielsweise eine Lösung des Israel-Palästina-Konflikts unmöglich machen … Stattdessen biedert man sich lieber dem angeblich moderaten Palästinenserpräsidenten Mahmud Abbas und seinen Leuten an, die Friedensvorschläge abgelehnt haben, die daheim hemmungslos gegen Israel und die Juden hetzen, die nicht nur zur Gewalt aufrufen, sondern sie auch noch finanziell belohnen …

Nur relativ wenige deutschsprachige Medien thematisieren es überhaupt, was die angeblich moderaten palästinensischen Politiker für Leute sind und was sie von sich geben, wenn arabische Muttersprachler zuhören. Das finde ich einerseits erstaunlich – andererseits aber auch wieder nicht, denn wenn die Deutschen schon vor dem aus der islamischen Welt hierher importierten Judenhass in großer Zahl die Augen verschließen, warum sollte es dann im Falle des Israel-Palästina-Konfliktes anders sein?

Statt diesen Betrügern und Hetzern endlich mal klare Kante zu zeigen, jammert man herum, dass der böse, böse Trump angeblich den Nahen Osten in Feuer legen wird und den Friedensprozess zerstört hätte.

Ich habe bereits ausgeführt, dass einiges dafür spricht, dass der Friedensprozess nur eine schöne Illusion war, dass ein echter Friedensprozess auf einer neuen Grundlage überhaupt erst einmal in Gang gesetzt werden muss …

Und dazu wäre es auch bitter nötig, sich einzugestehen, dass Männer wie Mahmud Abbas Teil des Problems sind und nicht Teil der Lösung. Abbas ist kein Friedenspartner, auch wenn man ihn uns hundert Mal als „gemäßigt“ verkauft.

Gut, es gibt durchaus einige Positionierungen europäischer Politiker gegen den nun auch unter Muslimen auf diesem Kontinent aufflammenden Judenhass.

Doch teilweise kommen diese Statements von Leuten, die zuvor alles getan haben, um den radikalen Islam im Namen der political correctness hier heimisch werden zu lassen, die unkontrollierte Immigration nach Kräften gefördert und Skeptiker als Rassisten, „Islamophobe“, was weiß ich nicht alles attackiert haben …

Die schwedische Außenministerin Margot Wallström gehört aus meiner Sicht zu diesen Gutmenschen, die gerade dabei sind, den Kontinent mutwillig zu ruinieren – in Schweden ist die Islamisierung ohnehin schon demographisch so weit fortgeschritten, dass es relativ unwahrscheinlich ist, dass Schweden je wieder dasselbe sein wird.

In Deutschland melden sich Stimmen zu Wort, die inzwischen tatsächlich vor importiertem Judenhass warnen, u. a. bei aus Syrien gekommenen Flüchtlingen.

Immerhin – doch was schlagen sie vor? Wir müssen die Leute nur besser integrieren?

Super, auf die Idee ist noch nie einer gekommen! Der helle Wahnsinn!

Wir haben in Deutschland unzählige junge Fundamentalisten und Nationalisten orientalischer Herkunft, die bereits die Enkel von Einwanderern sind und von denen man eigentlich meinen müsste, sie wären integriert. Aber die Spaltung der Gesellschaft ist längst Realität. Die Integration ist großflächig gescheitert – das hatte zum Teil durchaus auch mit deutschen Versäumnissen zu tun, aber eben auch damit, dass der Islam die Integration in eine nicht-muslimische Mehrheitsgesellschaft nicht erlaubt.

Jetzt kommen hier hunderttausende oder Millionen Menschen aus der islamischen Welt innerhalb kurzer Zeit ins Land, und da soll plötzlich eine Integration möglich sein?

Und überhaupt: wieso eigentlich Integration? Flüchtlinge sind doch Gäste auf Zeit, oder?

Wann reden unsere Politiker einmal Klartext mit uns? Was wollen sie? Dass Deutschland in Not geratene Menschen beschützt oder dass Deutschland Millionen Menschen hierher umsiedelt?

Aus meiner Sicht drücken sich die meisten Politiker um eine Erkenntnis herum:

Wenn dieser Kontinent noch gerettet werden soll, wird die Zuwanderung aus dem islamischen Kulturkreis rigoros eingeschränkt werden müssen – schon allein deshalb, weil wir den Leuten doch nicht ansehen können, wer von ihnen fundamentalistische Auffassungen, den in der islamischen Welt tief sitzenden Judenhass usw. in sich trägt.

Ohne Sinn und Verstand eine Masseneinwanderung zu organisieren, wird bedeuten, hier Strukturen entstehen zu lassen, innerhalb derer sich fundamentalistische Kreise relativ schnell durchsetzen können – je größer die Basis wird, auf die sie sich stützen können.

Wir sehen es in Frankreich, in Großbritannien, in Schweden, überall wo der Islam ein gewisses Machtpotenzial erlangt: mit der Toleranz ist es dann irgendwann ganz schnell vorbei. Dieter Nuhr hat es richtig erkannt: Der Islam ist ausschließlich dann tolerant, wenn er keine Macht hat.

Einwanderung aus der islamischen Welt kann nur in begrenzten Kontingenten und zu den Bedingungen – und den nach den ökonomischen Bedürfnissen der aufnehmenden Länder – gestaltet werden, wenn dieses Land einerseits seine kulturelle Identität bewahren will (will es das überhaupt?) und andererseits ein friedliches Zusammenleben von Menschen verschiedener Herkunft und Religion möglich bleiben soll.

So, zum Abschluss nun aber was Schönes. Wäre ich bei facebook nicht ausgesperrt, würde ich dort ein kleines Hoch auf Jerusalem versenden, indem ich dort dieses Lied teile: „Yerushalayim shel Zahav“, gesungen von Tamar Giladi: https://www.youtube.com/watch?v=9Yh9tfc9PSo

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Quellen:
MENA Watch, 15.12.2017: „Europa wird den Juden den Holocaust nie verzeihen“ http://www.mena-watch.com/europa-wird-den-juden-den-holocaust-nie-verzeihen/
Gallup Organization, 29.2.2016: „Americans‘ Views Toward Israel Remain Firmly Positive“ by Lydia Saad http://www.gallup.com/poll/189626/americans-views-toward-israel-remain-firmly-positive.aspx
BBC World Service: „Israel and Iran Share Most Negative Ratings in Global Poll“ http://news.bbc.co.uk/2/shared/bsp/hi/pdfs/06_03_07_perceptions.pdf
Jerusalem Center for Public Affairs, 1.4.2004: „Anti-Semitism: Integral to European Culture“ by Manfred Gerstenfeld http://www.jcpa.org/phas/phas-19.htm
The Economist, 17.8.2006: „To Israel with hate — and guilt“ http://www.economist.com/node/7796479
The Tower, 12.12.2017: „Protesters in Sweden Firebomb Synagogue, Chant “Shoot the Jews”“ http://www.thetower.org/5735-protesters-in-sweden-firebomb-synagogue-chant-shoot-the-jews/
Bild Online, 11.12.2017: „Was denken Geflüchtete über Juden und Israel?“ von Antje Schippmann http://www.bild.de/politik/inland/integration/studie-antisemitismus-und-israel-54123938.bild.html
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*Adrian F. Lauber ist regelmässiger Autor bei Conservo seit November 2011.
Artikel mit freundlicher Genehmigung von Conservo übernommen
 www.conservo.wordpress.com 
(Eine Ergänzung zu den Artikeln „Don’t back down, Mr President!“ (https://conservo.wordpress.com/2017/12/07/jerusalem-und-der-arabisch-israelischer-konflikt-dont-back-down-mr-president/) und „Der Hass bricht sich Bahn“ (https://conservo.wordpress.com/2017/12/16/nach-trumps-jerusalem-entscheidung-der-alte-hass-bricht-sich-bahn/)

Über 99Thesen

Ich bin - unter anderem - der Urenkel des ersten Kammerdieners und der zweiten Mammsell des letzten deutschen Kaisers. Seit Kindertagen bin ich gläubig an Jesus Christus und setze mich für die Freiheit des Evangeliums, Religions- und Meinungsfreiheit ein - ebenso wie für den Erhalt konservativer Werte und den Schutz der Schöpfung. Rheinische Lebensfreude erfahre und erlebe ich in meiner rheinisch-bergischen und oberbergischen Heimat und paare diese mit einem preußischen Verständnis von Pflichterfüllung , Einsatzbereitschaft und Leidenschaft sowie die Liebe zu meiner Heimat, zur Natur und christlichen Kultur europäischer und insbesondere deutscher Prägung. Dazu gehört für mich auch wie die Luft zum Atmen die Dinge mal humorvoll und auch überspitzt mal auf die "Schippe " zu nehmen. Ein paar Spritzer rheinischer Lässigkeit und Lebensfreude gehören so zu meiner Lebensqualität dazu. Mein Blog 99Thesen finden Sie hier: 99thesen.com
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