Der von Wolfgang Schäuble geforderte „substantielle Beitrag“ der privaten Gläubiger an dem griechischen Euro-Fass-ohne-Boden ist eine Mogelpackung.
Nach der Einigung der Banken mit den nationalen Regierungen in Paris und Berlin schießen die Aktienkurse der Banken nach oben.
Warum tun sie das? Sie tun dies, weil die getroffene Vereinbarung über die Bankenbeteiligung eigentlich de facto keine Beteiligung der Banken an dem Ausfallrisiko ist – sondern im Gegenteil – eine Absicherung der Banken darstellt.
Durch diese Absicherung verlieren die Banken zwar zehn Prozent ihrer Anlage, zugleich aber erhalten sie für einen Großteil ihrer Gelder neue sichere Anlageformen als „Gegenleistung“ für die „freiwillige substantielle“ Beteiligung an dem neuerlichen Rettungspaket.
Denn die Banken bekommen zunächst alle ihre griechischen Anleihewerte ausbezahlt zurück und müssen lediglich 50 Prozent des Wertes in neue 30-jährige Anleihen stecken.
20 Prozent dagegen werden in neue erstklassige und sichere Bonds investiert.
Ohne diese Vereinbarung hätte den Banken dagegen bei einem Schuldenschnitt der Verlust von mindestens 50 Prozent der gesamten Einlagen gedroht.
So verpufft der ordnungspolitische Ansatz, dass der private Gläubiger auch das Risiko für den Ausfall selber trägt, mal wieder und so ist – mal wieder – der Steuerzahler der Dumme. Wer auch sonst?
So werden die Gewinne weiter privatisiert – die Verluste sozialisiert. Das nennt man Euro-Sozialismus.
Ob der Wähler bei den nächsten Wahlen den Regierungen dafür mal einen Denkzettel erteilt?
Die Wahren Finnen lassen zumindest grüßen.
Juli 18, 2011 at 9:15 pm
Das war mir schon von Anfang an klar das diese eine Mogelpackung sein wird. Das ist bestimmt alles vorher abgesprochen.