Aber Heimaturlaub ist ok? Auswärtiges Amt: Syrien sei für Rückkehrer nicht sicher
Bild: Kurden / Christen fliehen im Nordirak vor einrückenden türkischen Truppen und deren radikal-sunnitisch-islamistischen Partnern (sogenannte Freie Syrische Armee, grüner Bereich) aus ihrer angestammten Heimat. Dagegen ist die Situation in den von den regulären syrischen und russischen Truppen kontrollierten Regionen friedlich. 99Thesen berichtete hier und hier.
Die von der national-islamischen AKP geführte türkische Regierung beabsichtigt in einem mindestens 30 Kilometer breiten Streifen die angestammte überwiegend kurdische, teils aber auch christliche Bevölkerung zu vertreiben, um dort seit Jahren in der Türkei lebende syrische Sunniten anzusiedeln (rot-gelb schraffierter Bereich). Nach neuesten Informationen soll dieser Plan Erdogans auf Druck Russlands (Putins) aber nicht umgesetzt werden: Die Türkei soll lediglich einen 120 Kilometer langen Streifen (blau markiert) besetzen und kontrollieren dürfen.
Aktuell kämpfen syrische Regierungstruppen im Bereich der Stadt Idlib und versuchen damit die radikal-sunnitischen Rebellen (sogenannte Freie Syrische Armee), welche Erdogans Partner sind, aus dem grün markierten Bereich zu vertreiben (siehe obersten Video-Beitrag).
Der rote und der gelbe Bereich sind im Grunde genommen nicht mehr umkämpft, sondern wird von der syrischen Zentralregierung (rot) und von der kurdischen Autonomie (gelb) beherrscht.
Bedroht sind aber trotz allem noch die Christen im Nordwesten Syriens, welche im Bereich der Großstadt Aleppo die Mehrheit der Bevölkerung stellen – und zwar von den Partnern Erdogans, den radikalen Sunniten (sog. Freie Syrische Armee).
Von PS – Ein Gastbeitrag
Nach Einschätzung der Bundesregierung gibt es in Syrien aktuell keine Region, in die Flüchtlinge ohne Risiko zurückkehren können, das geht aus einem vom Auswärtigen Amt verfassten internen Bericht hervor.
Offenbar waren Heiko Maas und Mitarbeiter des Auswärtigen Amtes persönlich vor Ort, um die Lage zu checken, oder stammen die Informationen mal wieder von der syrischen Einmann-Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London? Abschiebungen und Rückkehr gehen nicht, aber volles Verständnis dafür, wenn syrische „Flüchtlinge“ zum Verwandtenbesuch in ihre Heimat fliegen, dort gar ihren Urlaub verbringen und sich eine Verschnaufpause vom stressigen Asyl-Alltag in Deutschland gönnen.
Rund 750.000 Syrer kann (will?) man nicht zurückführen, wobei man wohl nicht genau weiß, ob das überhaupt alles Syrer (Selbstauskunft) sind, da stellen sich die Fragen: Warum können überhaupt
Millionen Syrer in Syrien leben, und ausgerechnet die sich in Deutschland befindlichen syrischen „Flüchtlingen“ sind in ihrer Heimat in Gefahr? Warum können Touristen in Syrien Urlaub machen, wenn es so gefährlich ist?
Berliner Morgenpost berichtet:
In Syrien gibt es nach Einschätzung der Bundesregierung aktuell keine Region, in die Flüchtlinge ohne Risiko zurückkehren können. Das geht aus einem vom Auswärtigen Amt verfassten internen Bericht hervor:
„Immer wieder sind Rückkehrer, insbesondere – aber nicht nur – solche, die als oppositionell oder regimekritisch bekannt sind oder auch nur als solche erachtet werden, erneuter Vertreibung, Sanktionen beziehungsweise Repressionen, bis hin zu unmittelbarer Gefährdung für Leib und Leben ausgesetzt.“
„Das Regime kann grundsätzlich weiter Luftangriffe im ganzen Land durchführen“, heißt es in dem Bericht weiter. Ausgenommen seien lediglich Regionen, die aktuell unter türkischer oder kurdischer Kontrolle stünden oder von den USA kontrolliert würden. Das Risiko, Opfer eines Terroranschlags zu werden, bestehe landesweit. Daneben müssten alle, die das Missfallen der Regierung erregt hätten, mit Repression rechnen.
„Diese Bedrohung persönlicher Sicherheit ist somit nicht auf einzelne Landesteile beschränkt und besteht unabhängig von der Frage, in welchen Landesteilen noch Sicherheitsrisiken durch Kampfhandlungen und Terrorismus bestehen.“
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Titelbild: Bildschirmfoto Youtube
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Was diese Kinder alles gesehen haben, mit welchem Hass und welcher Ideologie auf den Westen sie indoktriniert wurden, geht auf “keine Kuhhaut”. Solche Kinder von aus Europa stammenden Djihadisten-Mütter können nicht einfach nach Europa zurückgebracht, nicht einfach in normale Schulen untergebracht werden: Sie stellen tickende Zeitbomben für die Sicherheit aller anderen in den europäischen Gesellschaften dar.
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