Erdogan-Besuch: Merkel Seit-An-Seit mit den Moslembrüdern

Erdogan-Besuch: Merkel Seit-An-Seit mit den Moslembrüdern

von Wolfgang Prabel

 

Derzeit wird im politischen Berlin um ein militärisches Engagement in Syrien gestritten. Die Kanzlerin ist wie gewohnt bei den Kriegstreibern. Sie zündelt ja auch in Afghanistan und Mali. Und die SPD steht auf der Bremse. Das erste Mal seit Jahren, daß ich bei den Genossen einen Funken Verstand entdecke. Aber es sind wohl mehr taktische Spielchen, als dass es sich um eine den Tag überdauernde Überzeugung der Spezialdemokraten handelt.

In Syrien geht es um den Endkampf zwischen den Moslembrüdern und einer Koalition aus Russen, syrischen Alawiten, den verbliebenen Restchristen und schiitischen Iranern.  Nicht schwer zu entscheiden, wer das kleinere und das größere Übel ist. Assad ist sicher das kleinere als Erdogan, der letztlich der Schutzherr des Islamischen Staats ist. Denn Assad wird auf Jahre hinaus mit dem Wiederaufbau des Landes beschäftigt sein und keine Ressourcen für auswärtige militärische Abenteuer haben. Sprich für einen Angriff auf Israel.

Erdogan dagegen kann vor Kraft kaum noch laufen, nachdem er als Präsident alle Vollmachten erlangt hat und die fragilen demokratischen Elemente des türkischen Staats beiseite geräumt hat. Türkische Ambitionen gegenüber Griechenland, Zypern, Syrien und dem Irak werden offen kommuniziert. Teilweise wurden schon Landkarten mit den neuen Grenzen gedruckt. Im Innern ist der Bürgerkrieg mit den Kurden wieder aufgeflammt.

Die deutsche “Lügenpresse” versucht derzeit an einer Legende zu stricken: Dass Assad den Krieg in Syrien begonnen hat. Wenn man sich jedoch mal erinnert, so war es die internationale Elitistenpresse, die 2011 den arabischen Frühling ausgerufen und die Franzosen, Briten, Amerikaner und Kanadier in den Libyen-Krieg gehetzt hat. Gleichzeitig wurden Tunesien, Ägypten, der Jemen und Syrien destabilisiert, angeblich für Freiheit und Fortschritt kämpfende Freischärler bewaffnet. Hinterher stellte sich heraus, daß alles üble Fanatiker waren, die nur Köpfe absäbeln wollten. Die Schuld an der syrischen, libyschen und ägyptischen Katastrophe haben eindeutig die Hinterzimmerstrategen der amerikanischen Ostküstenmedien und ihr europäischer Papageienverein, der alles nachplappert. Zu eklig die Namen dieser Leitmedien zu nennen. Pfui!

In Syrien versuchen die sunnitischen Moslembrüder seit Jahrzehnten an die Macht zu kommen. Genauso ist es in Ägypten. Schon Präsident Nasser kämpfte mit dem religiösen Fundamentalismus. Die lybische Landschaft Fessan ist seit Menschengedenken ein Hort des frommen Gedankens und der kühnen Tat. Fast jeder Regimewechsel im Nahen Osten würde auf eine Machtübernahme der Strenggläubigen hinauslaufen.

Das könnte Europa egal sein, wenn es die Türen hermetisch dicht machen würde. Wenn man jeglichen Verkehr mit fanatischen Moslems unterbinden würde. Den Außenhandel, den Luft- und Seeverkehr, die Migration. Wie schlecht das funktioniert, sieht man am Beispiel Iran. Immer wieder verlaufen sich deutsche Politiker in Teheran und werden dort entwürdigt. Wirtschaftsminister Gabriel wurde nicht empfangen, das Lumpenlieschen Roth trug ein Kopftuch. Auch in Konstantinopel war nicht jeder deutsche Gast erwünscht. Erdogan verbat sich ausländische Einmischung und setzte Störer seiner Ordnung hinter Schloß und Riegel.

Ein militärisches Eingreifen in Syrien würde auf einer fragilen Aufklärungslage beruhen. Kein Mensch findet sich in den gegenseitigen Schuldzuweisungen für Giftgasangriffe zurecht. Es gibt schlicht keine unparteiischen Beobachter mit belastbaren Beweisen. Man erinnere sich nur an die irakischen Massenvernichtungswaffen, die den Kriegsgrund gegen Sadam Hussein hergegeben haben. Und die unkritische Haltung der westlichen Leitmedien, die damals vieles unhinterfragt verbreiteten und uns Luftbilder in unendlicher Vergrößerung gezeigt haben.

Die Kanzlerin ist seit spätestens 2005 immer auf Seiten der Moslembrüder, egal ob es um islamischen Terror in Deutschland, die Unterstützung der DitiB oder die Feindschaft gegen Assad geht. Hunderte Kämpfer des Islamischen Staats ließ sie aus Deutschland in Kriegsgebiet ausreisen. Wenn das kein eindeutiger Beweis ist, daß sie eine gefährliche Terrorpatin ist? Mit badewannenweise Blut an den Händen? Präsident Assad dagegen ist ein typisch nahöstlicher Tyrann, Sozialist noch dazu. Aber mit dem extremen Islam steht er nicht im Bunde. Grund genug ihn rumwursteln zu lassen.

Die Europäer sollten sich aus dem Syrienkrieg heraushalten. Das ist auch die einhellige Meinung meiner arabischen Ansprechpartner vor Ort. Die Verhältnisse seien für Außenstehende zu verworren, um sinnvoll und zielgerichtet zu agieren.

 

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Der Artikel erschien zuerst auf Prabels Blog

 

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