Mit einem Tempolimit rettet man die Welt nicht

Mit einem Tempolimit rettet man die Welt nicht

Aufgestauter Verkehr produziert mehr Schadstoffe als fließender Verkehr ++ Überhöhte Geschwindigkeit kommt erst an vierter Stelle der Unfallursachen

 

Grüne, SPD und Linke betreiben schlichte Symbolpolitik ++ Grüner OB Kuhn will Stuttgart innerhalb des City-Rings komplett autofrei machen

 

 

Von Uwe Kamann, MdB

 

Es war nur eine Frage der Zeit, wann das Thema Tempolimit wieder einmal auf die Tagesordnung kommen würde. Die Grünen wollen im Bundestag über ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen abstimmen, SPD und Linke unterstützen sie dabei kräftig.

Wenn man sich die Statistik genau anschaut, stellt man fest, dass die meisten Unfälle nicht auf Autobahnen geschehen, sondern auf unseren Landstraßen, für die bereits ein Tempolimit gilt. Bei Unfällen ist laut Statistischem Bundesamt auch nicht per se eine überhöhte Geschwindigkeit maßgeblich, sondern vor allem Fahrfehler: Fehler beim Abbiegen, Wenden, Ein- oder Anfahren, Nicht-Beachten der Vorfahrt und ein ungenügender Abstand sind die häufigsten Unfallursachen. Erst an vierter Stelle folgt die „nicht angepasste Geschwindigkeit“, wobei hier bewusst nicht von

überhöhter Geschwindigkeit gesprochen wird, da es je nach Wetterlage auf ein situationsadäquates Fahren ankommt. Bei schwerem Nebel, Gewitter oder Glatteis ist auch Tempo 130 auf Autobahnen und Tempo 100 auf Landstraßen deutlich zu hoch. Es muss also darum gehen, umsichtig zu fahren – pauschale Tempolimits, die über die Regelungen, die wir heute schon haben, hinausgehen, helfen dabei nicht.

Das wird auch mit Blick auf andere Länder deutlich, in denen bereits ein Tempolimit gilt: Rumänien, Frankreich, Italien, Spanien, Österreich und viele weitere haben eine generelle Geschwindigkeitsbegrenzung auf Autobahnen eingeführt, trotzdem übersteigt die Zahl der Verkehrstoten in diesen Ländern die Zahl der Verkehrstoten (prozentual zur Bevölkerung gemessen) in Deutschland zum Teil deutlich.

Das andere Argument der Grünen ist wieder einmal der Klimaschutz. Durch ein Tempolimit auf Autobahnen würden die CO2-Belastungen maßgeblich gesenkt. Dabei entstehen die meisten Emissionen, wenn man im Stau steht. Wir werden vor allem dann das Klima schützen, wenn wir dafür Sorge tragen, dass unser Verkehr zügig vorankommt, Straßen und Autobahnen saniert werden, damit kein Stop-and-Go entsteht. Hierfür sind intelligente Verkehrsleitsysteme mit situationsangepassten Geschwindigkeitsbegrenzungen der richtige Weg. Hinzu kommt, dass der Pkw-Verkehr national nur etwa 13 Prozent der CO2-Emissionen ausmacht, ein Tempolimit auf Autobahnen fällt daher kaum ins Gewicht.

Das zeigt, dass diese neuerliche Debatte wieder einmal ideologiegetrieben ist und von Menschen befürwortet wird, die glauben, unsere Bürger durch de facto nutzlose Vorschriften gängeln zu dürfen. Mit Tempo 130 die Welt retten – ohne sich bewusst zu machen, dass diese Verbotspolitik wieder einmal nichts anderes ist als grün-linke Symbolpolitik –, das wird auch weiterhin nicht funktionieren

 

Weitere Informationen

Verkehr in Stuttgart , Auto- und Arbeitsplatzfeindliche Politik: Grüner OB Kuhn will Autos innerhalb des City-Rings verbannen und die Innenstadt autofrei machen

 

 

 

 

Titelbild: Bildschirmfoto Youtube

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