Niemand will Griechenland am Boden liegen sehen

Niemand will Griechenland am Boden liegen sehen: doch die griechische Sicht der Dinge ist unlogisch. 

Die griechische Sicht der Dinge ist unlogisch: Schuldenschnitt UND Verbleib in der Eurozone.

von Freddy Kühne

Beides schliesst sich juristisch aus: Denn einen von Griechenland geforderten Schuldenschnitt darf es innerhalb der Eurozone (No-Bail-Out-Klausel im Vertrag von Maastricht) gar nicht geben.
Ein Austritt Griechenlands aus der Eurozone ist daher gut für Griechenland und schlecht für die Gläubiger: denn nur so kann der Schuldenschnitt durchgeführt werden. Zugleich ermöglicht die Einführung der Drachme die Wiederherstellung der Wettbewerbsfähgikeit Griechenlands.

Diese Wettbewerbsfähigkeit kann innerhalb der Eurozone aber nur durch harte Reformen erfolgen. Doch was die Griechen fordern, passt nicht zusammen: keine Reformen, Erlass der Schulden innerhalb der Eurozone. Würde Griechenland sich damit durchsetzen, würden bald auch andere Länder innerhalb der Eurozone diesen griechischen Weg wählen – zulasten der Steuerzahler Nordeuropas: damit wäre eine dauerhafte Sozial- und Transferunion in Europa etabliert: die Nordeuropäer dürften dann für das Wohl der Südeuropäer mehr arbeiten und mehr Steuern zahlen als bisher. Genau diese Subvention lehnt die Mehrheit der deutschen Wähler und Wählerinnen ab.

Interessanterweise schlägt genau diese Option der IWF gerade für Griechenland vor: die Eurostaaten sollten dauerhafte Zuschüsse in den griechischen Staatshaushalt transferieren.

Wenn dies in Europa Schule macht, wird die Zustimmung zu Europa und der Eurozone in den nord- und osteuropäischen Ländern stark an Boden verlieren.  

Weder den armen Esten noch Tschechen ist es zuzumuten, die reicheren Griechen finanziell zu unterstützen.

Niemand will Griechenland demütigen oder am Boden liegen sehen. Im Gegenteil: ausserhalb der Eurozone wird sich Griechenlands Wirtschaft schneller als zuvor erholen.

Vor allem aber sollten die griechischen Politiker verbal gegenüber Deutschland abrüsten: es kränkt auch die deutsche Seele, wenn man trotz mehr als hunderter Milliarden Hilfe sich von den griechischen Politikern beschimpfen lassen muss. Nicht nur die griechische – auch die deutsche Seele hat ihre Ehre und ihren Patriotismus. 

Über 99Thesen

Ich bin - unter anderem - der Urenkel des ersten Kammerdieners und der zweiten Mammsell des letzten deutschen Kaisers. Seit Kindertagen bin ich gläubig an Jesus Christus und setze mich für die Freiheit des Evangeliums, Religions- und Meinungsfreiheit ein - ebenso wie für den Erhalt konservativer Werte und den Schutz der Schöpfung. Rheinische Lebensfreude erfahre und erlebe ich in meiner rheinisch-bergischen und oberbergischen Heimat und paare diese mit einem preußischen Verständnis von Pflichterfüllung , Einsatzbereitschaft und Leidenschaft sowie die Liebe zu meiner Heimat, zur Natur und christlichen Kultur europäischer und insbesondere deutscher Prägung. Dazu gehört für mich auch wie die Luft zum Atmen die Dinge mal humorvoll und auch überspitzt mal auf die "Schippe " zu nehmen. Ein paar Spritzer rheinischer Lässigkeit und Lebensfreude gehören so zu meiner Lebensqualität dazu. Mein Blog 99Thesen finden Sie hier: 99thesen.com
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