#Größter Geostrategischer und Psychologischer #Fehler: #Trump zieht #Truppen von syrischer Türkeigrenze ab

#Größter Geostrategischer und Psychologischer #Fehler: #Trump zieht #Truppen von syrischer Türkeigrenze ab

Entscheidung könnte in #Fiasko für #Kurden , für #Syrien und für #Trump enden

 

Von Freddy Kühne

 

Die Ankündigung von US Präsident Donald Trump, die US Truppen von der syrischen Türkeigrenze abzuziehen ist möglicherweise der größte geostrategische und psychologisch langfristige Fehler, den der US Präsident hier begeht.

Er soll diese Entscheidung impulsiv aus dem Bauch herausgetroffen haben, wie kolportiert wurde. Trump riskiert mit dem nun folgenden Einmarsch türkischer Truppen in die bisher von Kurden kontrollierte Zone ein erneutes Aufflammen des Bürgerkrieges. Zudem riskiert er damit, dass die türkischen Truppen Zehntausende von IS Gefangenen in der von Kurden kontrollierte Zone in die Freiheit entlassen werden und sich der IS neu gründen kann.

Das langfristige politische PR-Desaster, was Trump damit den USA bescheren könnte, ist kaum in Worte zu fassen: Die Glaubwürdigkeit der USA als Bündnispartner weltweit würde damit massiv beschädigt, wenn die Türkei jetzt massiv Kurden attackiert.

Nikey Haley – ehemalige Botschafterin der USA bei den Vereinten Nationen –  fasst es richtig zusammen, dass es ein Fehler ist, die besten Verbündeten des Westens in Syrien nun dem Sterben durch türkische Kugeln auszuliefern.

Die Kurden selbst wenden sich in ihrer Not bereits Russland zu.

Diese Entscheidung könnte der Anfang vom Ende Trumps als US-Präsident sein: Sie könnte als Fiasko für Kurden, für Syrien und für Trump in die Geschichte eingehen.

Denn inzwischen hat auch der Letzte begriffen, dass Trump vor jeder militärischen Konfrontation kneift und stattdessen den Krieg auf die Wirtschaftsebene auslagert.

Was im Sinne Trumps logisch ist, da er vor den nächsten Wahlen und vor einer zweiten Amtszeit keinen neuen Krieg vom Zaun brechen will …

Das jedoch wird ihm und den USA nicht nur als Vertrauensbruch gegenüber Bündnispartner der Kurden ausgelegt, sondern als offensichtlich berechenbare und für jeden Gegner kalkulierbare

Schwäche generell.

Damit schwächt Trumps Entscheidung auch den bisher geltenden psychologischen Machtfaktor der USA und des Westens allgemein.

 

Die türkische Lesart, die kurdischen Verbündeten der USA in Syrien seien Terrorunterstützer, kann man getrost als radikalsunnitische Propaganda zurückweisen. Die Realität war eine andere: Die Türkei arbeitete verdeckt mit den Schergen vom IS zusammen – bis die Zusammenarbeit den USA und Europa negativ  auffiel: Und nur auf Druck des Westens – zumindest offiziell – unterband Erdogan die Zusammenarbeit mit dem IS.

Erdogans Ziel war , ist und bleibt eine Wiedergründung großosmanischer Träume – mit Einverleibung kurdisch-syrischen – und am liebsten – kurdisch-irakischen  Territoriums.

Dass er jetzt exakt dort die sunnitischen Flüchtlinge ansiedeln will, wo eigentlich traditionell eher die Siedlungsgebiete der Christen und Kurden sind, nämlich im Norden Syriens – ist zugleich eine sehr raffinierte und gerissene Methode, die dort angestammte nicht-sunnitische Bevölkerung zu schwächen und zu vertreiben. Doch hiergegen kündigten die Kurden bereits massiven Widerstand an.

Hinter Erdogans Plänen steckt also nicht Terrorbekämpfung – sondern knallharte religiöse Bevölkerungspolitik zugunsten der Sunniten – vor allen Dingen auf Kosten von Christen und Kurden in Nordsyrien. Das kommt natürlich bei einem Großteil der sunnitischer Patrioten und Nationalisten in der Türkei gut an – und so erhofft sich Erdogan durch die Besetzung syrischer Gebiete automatisch auch eine innenpolitische Stärkung seiner Partei AKP und seiner Position.

Dass die Regierungen in Europa hier still halten, hat damit zu tun, dass Kanzlerin Merkel sich mit dem EU-Türkei-Deal langfristig  in die politische Abhängigkeit von Erdogan gebracht hat – anstatt selbst aktiv durch EU-Grenzschutztruppen die Weiterreise von Flüchtlingen bis in die EU zu verhindern.

Wer den Frieden in der Region dauerhaft sichern wollte, hätte sich konsequent für kurdische Autonomie einsetzen und durchsetzen müssen. Jetzt aber droht ein erneutes Aufflammen des Krieges – mit möglcherweise weiteren Zehntausenden bis Hunderttausenden Flüchtlingen.

Die Drohung Trumps – er werde die Türkei “wirtschaftlich vernichten” – sollte sie zu einem Feldzug gegen die Kurden ansetzen, wird Erdogan – dessen Partei AKP eine Nähe zu radikalsunnitischen Muslimbrüdern unterstellt wird – vermutlich hartherzig in Kauf nehmen.

 

 

Weitere Informationen

 

Die USA verraten ihren einzigen Verbündeten in Syrien

 

 

Titelbild: Bildschirmfoto Youtube

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