Virologe Streek kritisiert Corona-Maßnahmen : Exit-Strategien regional und lokal umsetzen

Virologe Streek kritisiert Corona-Maßnahmen: Exit-Strategien regional und lokal umsetzen

Föderalistische Struktur der Bundesrepublik ermöglicht kleinräumigere Entscheidungen

 

Von Freddy Kühne

 

 

 

Es sind inzwischen etliche Epidemiologen und Virologen, die die bundesweit einheitlichen drastischen Einschränkungen von Grundrechten abgeschwächt sehen wollen. Der Vorteil der Bundesrepublik Deutschland zeigt sich nämlich vor allem in dieser Krise: Der Föderalismus der Bundesrepublik sorgt für kurze direkte Entscheidungswege nach dem Subsidiaritätsprinzip. Im Gegensatz zu Zentralstaaten wie in Frankreich und Großbritannien brauchen Krankenhäuser nicht auf die Freigabe von Corona-Tests durch das Gesundheitsministerium warten, sondern in Deutschland organsieren und entscheiden und prüfen die Gesundheits- und Ordnungsämter bereits auf kommunaler Ebene quasi operativ zu beinahe  100 Prozent in Eigenregie.

Die Labore der Gesundheitsämter sind so direkt vor Ort und können direkt vor Ort auch mit den Ordnungsämtern in unmittelbarer Abstimmung Menschen unter Quarantäne stellen.

Dieses föderale Modell zeigt ganz klar seine Vorteile: Schnelligkeit, Flexiblität und an die Situation vor Ort angepasste und getroffene Entscheidungen.

Das bietet aber auch die Möglichkeit, nicht das ganze Bundesgebiet und alle Kreise unter dieselben Ausnahmebedingungen stellen zu müssen : Länder , Landkreise und freie Kommunen, in denen es keine Infizierten oder Erkrankten gibt, könnten weiter im Normalbetrieb fahren und die Produktion in allen Branchen fortsetzen.

Was es dazu lediglich bräuchte , wäre zum Einen eine bundesweit einheitliche App, in der die jeweiligen aktuellen Regelungen in Echtzeit eingespeist werden.  Damit das Instrument wirkt und nicht durch Flucht aus besonders stark von einer Epidemie betroffenen Gebieten in nicht betroffene Gebiete unterlaufen werden kann, braucht man dann noch im Rahmen eines Notfall-Epidemie-Gesetzes eine zeitlich befristete Vorgabe, dass der angestammte Erstwohnsitz – gestaffelt nach Art von Gruppen und Berufsangehörigen – nicht  oder nur unter bestimmten Bedingungen für mehr als eine bestimmte Stundenzahl oder Werktage verlassen werden darf.

So könnte  das förderale System ein quasi flexibles “atmendes” Notfallsystem dazu beitragen, dass sowohl die Epidemie eingedämmt, als auch ein vollständiger Shut-Down vermieden werden kann.

Die lokalen Behörde könnten dann – nach entsprechend vorher zentral festgelegten Kriterien – autark handeln, ohne, dass die Wirtschaft kollabiert: Beispielsweise könnte überall dort, wo die Neuinfektionsrate unter 1,0 liegt andere Lockerungen beschlossen werden als dort wie sie unter 0,5 oder über 1,0 liegt.  In Orten, wo sie mehr als zwei Wochen bei quasi Null liegt könnte jegliche Beschränkung fallen.

Denn bei aller notwendigen und angemessenen Risikominimierung für das Gesundheitswesen müssen dennoch die Maßnahmen auch in Relation zu gesundheitlichen Wirkung einerseits und zu Folgewirkungen auf die Ökonomie andererseits angemessen abgewogen werden.

 

Virologe Streek überdies weist zurecht darauf hin, dass eine Evaluierung der Gesamtbevölkerung hinsichtlich der Ausbreitung des Corona-Covid19 Virus durch Antikörpertests dringend geboten sei, um überhaupt herauszufinden, wie hoch der tatsächliche Anteil bereits infizierter oder sogar immunisierter Menschen in den Regionen tatsächlich ist.

Er greift damit genau auch die Punkte auf, die bereits ua. beispielsweise auch Prof. Bhakdi , der Immunologe Hockert und ein österreichischer Zahnarzt angesprochen haben…

Exit-Strategien können damit auch regional und lokal am ehesten sinnvoll umgesetzt werden.

 

 

Risikogruppen schützen ist die schwerste aller Herausforderungen, solange es keine Medikamente und keinen Impfstoff gibt

 

Die größte Herausforderung dabei ist jedoch, die Risikogruppen zu schützen. Dass dies nicht so einfach ist, wie es auf dem Papier aussieht,  ist klar: Wenn in einer 6-köpfigen Familie zwei Mitglieder Risikopatienten wären (da Asthma) und der Rest nicht: Darf der “Rest” jetzt Covid 19 mit nach Hause bringen ? Und damit das Gewissen der Familienmitglieder eventuell dauerhaft belasten ?

Solange es keine Medikamente und keinen Impfstoff gibt, ist eine Rückkehr zum absoluten Normalzustand jedenfalls schwer durchsetzbar: Ohne Masken – egal ob gekaufte oder selbst erstellt – beim Einkaufen, im öffentlichen Nahverkehr , in Schulen usw. wird es wohl nicht gehen können.

Oder erklären Sie den Kindern mal, dass Papa gestorben ist, weil sie das Covid19 mit aus der Schule nach Hause gebracht haben…

 

 

Es sei denn, das Virus wäre nicht so gefährlich, wie man es derzeit der Bevölkerung vermittelt. Sondern das Hauptproblem für die Misere läge darin, dass die Regierungen den Gesundheitssektor krankgespart haben und die Konzerne dadurch zur Verlagerung der Produktion nach Asien zwangen – was heute den Engpass an Intensivbetten, Beatmungsgeräten, Schutzkleidung und  Medikamenten für Intensivpatienten erklären würde.

 

 

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Titelbild: Bildschirmfoto Soziale Medien ; Quelle : Eine unbekannte Arztpraxis

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