Reportage aus Syrien: Wiederaufbau und Rückkehr von Flüchtlingen
Eine erneute Eskalation in Syrien in der Region Idlib ist nicht im deutschen Interesse
Bericht von Ulrich Heyden / Kommentar von Freddy Kühne
Bericht von Ulrich Heyden
In Syrien starren einen noch überall Betongerippe von zerstörten Häusern an. Aber an jeder Ecke wird renoviert und wiederaufgebaut. Auch Industriebetriebe beginnen wieder mit der Produktion. 1,7 Millionen Syrier, vor allem im Libanon, der Türkei und Deutschland seien bereit zur Rückkehr, erklärte der syrische Minister für munizipale Selbstverwaltung, Husein Machljuf. Syrer, die Verwandte im Ausland haben, berichten, viele ihrer Verwandten würden zurückkommen, wenn die Lage sicher ist. Und tatsächlich: Es wird nicht mehr geschossen, in einigen Gebieten seit Wochen, in anderen schon seit Monaten. Ein Arzt erzählt, viele syrische Flüchtlinge in Deutschland seien nicht glücklich, denn sie hätten keine Arbeit und würden nichts lernen. Eine Reportage von einer Reise durch West- und Zentral-Syrien von Ulrich Heyden
Kommentar von Freddy Kühne
Der von Netzwerken aus den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) , Saudi-Arabien und Quatar wegen des von Assad nichtgenehmigten Baus einer Ölpipeline von Oman / den Vereinigte Arabische Emiraten bis zum Mittelmeer nach Syrien getragene Krieg kommt nun allmählich zum Ende.
Verhalten der USA unter Obama / Clinton: Unterstützung der radikalislamischen “Opposition”
Das Verhalten der USA unter der Administration Obama / Clinton und der Türkei unter Erdogan – nämlich die Unterstützung der saudisch-arabischen Koalition und damit auch von Al-Kaida und Al-Nusra-Gruppen – müsste Nato-intern kritisch aufgearbeitet werden.
Deutsches Eigeninteresse ist es, dass die radikalsunnitischen Terrorgruppen weder von den USA noch von anderen Nato-Partnern unterstützt werden
Allen voran Europa und Deutschland müssen hier – neben Jordanien und der Türkei die Hauptzielländer der teuren Flüchtlingsströme – im Eigeninteresse und im Interesse der Christen und Kurden und Alaviten in Syrien vehement darauf dringen, dass solche Entwicklungen sich zukünftig nicht mehr wiederholen: Eine erneute Unterstützung der radikalislamistischen Terrorgruppen um Al-Nusra , Al-Kaida oder Ahrar-al-Scham durch die USA oder die Türkei ist absolut nicht im geostrategischen und sicherheitspolitischen Interesse Deutschlands.
Das deutsche Interesse besteht vor allem darin, den Krieg in Syrien zu beenden, wozu jegliche weitere Eskalation zu vermeiden ist. Die Schwächung aller radikal-sunnitischen Extremisten von Al-Kaida und Co. ist gleichzusetzen mit der Beendigung des Krieges, der Stabilsierung der syrischen Zentralregierung und damit der Regionen.
Keine Beteiligung Deutschlands an einem möglicherweise erneut stattfindenden Gegenschlag der USA/ Frankreichs / Großbritanniens
Wie die Preussische Allgemeine berichtet, bereiten die USA möglicherweise zusammen mit den Briten und Franzosen einen Schlag gegen die syrische Zentralregierung vor, gesetzt den Fall, dass Assad Giftgas in der Region Idlib einsetzen sollte. Weiter berichtet die Preussische Allgemeine, dass möglicherweise durch Weisshelme giftige Substanzen bereits in die entsprechende Region transportiert worden sein könnte, um einen entsprechenden Anlass zu konstruieren.
Während die potentiellen Kriegstreiberparteien Grüne und FDP sich für eine deutsche Beteiligung an einem solchen Einsatz aussprechen, warnt der Wissenschaftliche Dienst des Deutschen Bundestags in seinem Gutachten: Ein Einsatz der Bundeswehr ist nicht vom Grundgesetz gedeckt. Das allerdings dürfte etliche der Altparteien nicht interessieren, haben sie doch auch schon in der Vergangenheit das Grundgesetz gebrochen und dem Maas´schen Zensurgesetz “NetzDG“ zugestimmt, obwohl auch hier das Gutachten des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestags zu dem Schluss kam, dass dieses Gesetz gegen das Grundgesetz verstößt.
Die Verbindung der Weisshelme zu radikal-islamistischen Gruppen
Dass etliche radikal-islamistisch-sunnitische Kämpfer , die einst gegen Assad und für die Koalition der Saudis und der VAE kämpften, nach ihren Niederlagen in die Uniformen der Weisshelme geschlüpft sein sollen, ist inzwischen ein offenes Geheimnis. Diese Weisshelme könnte die Koalition der Saudis und der VAE natürlich dazu mißbrauchen, Assad einen solchen Chemiewaffenangriff unterzujubeln, um damit die USA, Frankreich und die Briten in einen Militärschlag gegen Assad zu verwickeln. In einen solchen gefakten Chemiewaffenangriff sollen die Weisshelme bereits schon einmal verwickelt gewesen sein.
Hoffnung auf vernünftige Kooperation zwischen Trump und Putin
Wir hoffen, dass die US-Administration unter Trump sich hier weitaus kooperativer gegenüber Russland und der syrischen Regierung in Damaskus verhält, als es die Scharfmacher unter Clinton/Obama getan haben.
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