Deeskalation zwischen Nato und Russland (noch) möglich?

von Freddy Kühne

Akute Konfrontations-Vorfälle zwischen Nato und Russland

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NATO enlargement“ von Patrickneil – Eigenes Werk. Lizenziert unter Public domain über Wikimedia Commons.

In den letzten acht Monaten gab es insgesamt 40 brenzlige Vorfälle zwischen der Nato und Russland.
Elf von diesen fallen unter die Kategorie “ hochbrisant“; jeder von diesen hätte einen Krieg auslösen können – so das European Leadership Network ELN, zu welchem auch Ex-Bundesverteidigungsminister Volker Rühe gehört.

Darunter die Entführung eines estnischen Geheimdienstmitarbeiters, sowie weitere schwere Vorfälle, die teils erst jetzt bekannt werden:

So gab es auch einen Beinahe-Zusammenstoß zwischen einer schwedischen Passagiermaschine und einem russischen Aufklärungsflugzeug. Dieses hatte seine Position den schwedischen Behörden nicht übermittelt – aber trotzdem im schwedischen Luftraum operiert. Erst eine Radarstation bei Malmö konnte das russische Spionageflugzeug entdecken und die Kollision verhindern.
Auch wurden in schwedischen Gewässern russische U-Boote vermutet: Fotos von Zivilisten und abgefangene russischsprachige Funksprüche sowie das tagelange Verankern eines russischen „Öltankers“ vor Schweden, stellen eine beachtliche Indizienkette dar.

Bedürfnis Russlands nach Weltgeltung

Die russische Seele scheint nach der Niederlage im kalten Krieg arges Bedürfnis nach Weltgeltung und Akzeptanz auf Augenhöhe zu haben.
So wurden viele objektiv und subjektiv gut gemeinte Aktionen der Nato, wie die Verhinderung des Völkermords im Kosovo, die Nato-Erweiterung ins Baltikum oder der Sturz von Lybiens Diktatur Gaddafi von den Russen als Demütigung der eigenen Seele betrachtet.
Russland übersieht dabei aber, dass die Nato-Osterweiterung um Polen und das Baltikum von diesen Ländern selbst aus freiem Willen angestrebt worden ist.

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