Gemischte Gefühle: EU als Friedensnobelpreisträger

Hallo, ja, was soll man denn dazu nun sagen? Da zeichnet das Nobelpreiskommitee die EU als Institution in pars pro Toto für alle Europäer mit dem Friedensnobelpreis aus… Da ist man als Bürger der EU erst einmal platt und sprachlos.

Was könnte sich das Kommitee in Oslo dabei gedacht haben?

Wenn man sich nach dem „Schock“ erst mal etwas erholt hat, kommt man auf die Gedanken, dass der Preis als – und so wurde es ja auch in der Begründung der Preisverleihung formuliert – Belohnung für mehr als 60 Jahre Frieden auf dem Kontinent Euruopa zu werten ist.

Sprich: der Preis ist eine durchaus berechtigte Anerkennung für die Leistung europäischer Politik und Politiker der vergangenen Jahre seit dem zweiten Weltkrieg.

Insoweit kann ich die Preisverleihung anerkennen und stimme ihr inhaltlich auch vollkommen zu.

Die Verleihung des Friedensnobelpreis an die EU hat daher in meinen Augen nichts mit aktuellen politischen Vorgängen zu tun und kann daher auch kein Lorbeerkissen für die aktuelle politisch Elite sein, auf welchem sie sich zurücklehnen und ausruhen kann.

Denn aktuell und zukünftig steht die EU tatsächlich in der Gefahr, sich zu einer bürgerfernen und demokratisch nur mangelhaft zu kontrollierenden Superbürokratie zu entwickeln.

Stichworte sind die (schon ein Widerspruch im Beiwort / contradictio in adjecto) dauerhaften Rettungsschirme ESM, deren Handlungen nur marginal demokratisch legitimiert und politisch kontrolliert – juristisch völlig unabgreifbar – sind. Auch die Fiskalunion könnte zu einer Aufsicht von Bürokraten über demokratisch gewählte Parlamente führen und damit den Volkssouverän aushöhlen und entmachten.

Die EU kann sich daher zurecht über die Verleihung des Friedensnobelpreises freuen – und dazu gratuliere ich auch herzlich.
Aber sie muss aufpassen, dass sie sich nicht zu einem undemokratischen, bürokratischen, bürgerfernen Apparat eines Bundesstaates Europas entwickelt, der die Völker Europas zentralistisch fremdbestimmt.

Ein zentralistisch fremdbestimmter Friede, der die Freiheit der Völker und des Einzelnen immer stärker einschränkt, dessen Korsett werden die Völker Europas auf Dauer nicht ertragen wollen.

Friede und Freiheit sind ebenso wie Demokratie, Rechtsstaatlichkeit nicht gegeneinander auszuspielen.

Es wird Hauptaufgabe in der Zukunft sein, die Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit für die Völker und Menschen Europas gegen einen Eurozentralismus durchzusetzen, dessen Regelungs- und Kontrollmechanismus wie im Sozialismus immer weiter um sich zu greifen droht.

Aber: Noch Ist Nichts Verloren !

Deutsche Einheit – Europäische Einheit: Einheit in Vielfalt !

Deutsche Einheit – Europäische Einheit: Einheit in Vielfalt !

 

Deutsche Einheit in Berlin

 

Von Freddy Kühne

 

 

Beim Festakt der Deutschen Einheit rief Bundestagspräsident Norbert Lammert zum Kampf für die Europäische Einheit auf.

Die Deutsche Einheit – ist sie wirklich untrennbar mit der Einheit Europas verbunden?
Von welcher Einheit redet die politische Elite?

Die DDR ist untergegangen, weil die politische Elite der DDR den Volkswillen zur Freiheit unterschätzt hat.
Wiederholt die aktuelle politische Elite Europas den Fehler der DDR-Elite?

Die DDR regelte das Leben jedes Einzelnen: von Freiheit des Geistes, des Redens und des Handelns gab es kaum noch eine Spur.

Wenn die Bürger von der „Einheit“ Europas reden, dann meinen Sie damit, dass sie die Vielfalt, die Unterschiedlichkeit der Mentalitäten, Kulturen, Sprachen und Werte schätzen und bewahren wollen.

Wenn die politische Elite von der „Einheit“ Europas redet, dann redet sie von einer institutionellen politischen Vereinigung. Sie strebt via Europäischer Zentralbank und via Fiskalpolitik eine nahezu vollständige Kontrolle der Nationalstaaten an. Sie strebt eine politische Machtkonzentration in Brüssel mit einer EU-Regierung (nennt sich jetzt Kommission), einem gestärkten EU-Parlament und einer zweiten EU-Kammer (nennt sich jetzt Ministerrat) an.

Die Folge einer solchen institutionellen Vereinigung Europas ist die Unterdrückung nationaler Freiheiten, Eigenheiten und Souveränitäten.

Die Völker Europas werden sich einer zentralistischen Fremdbestimmung unterzuordnen haben. Es wird alles „von oben“ geregelt und kontrolliert werden: von der Norm der Bananen bis hin zur Kontrolle der nationalen Haushalte und der Kontrolle des Bankensystems.

Die EU steht damit in der Gefahr, sich zu einer zentralistischen und bürgerfernen Institution zu entwickeln.

Als deutscher und europäischer PATRIOT wünsche ich mir zum Fest der Deutschen Einheit ein freies Europa der Vaterländer. Ein Europa der Vielfalt, der Unterschiedlichkeit, der Abwechslung und der Unabhängigkeit sowie der Bürgernähe, der Demokratie und der nationalstaatlichen Souveräntität.

In diesem Sinne hat Bundestagspräsident Norbert Lammert Recht: Europa ist mehr als der Euro. Europa wird auch ohne Euro existieren können. Schweden, Norwegen, Großbritannien stellen dies unter Beweis.

Die Europäische Einheit sollte darin bestehen, dem jeweils Anderen in Frieden die möglichst maximale Eigenständigkeit und Freiheit zu garantieren – und damit die Vielfalt der europäischen Kulturnationen zu erhalten.
Eine gemeinsame einheitliche Außen- und Sicherheitspolitik könnte dies unterstützen.

 

 

Weitere Informationen

 

 

 

 

Wiedervereinigung? Unmöglich, oder…?

Wiedervereinigung? Unmöglich, oder…?

 

Von Freddy Kühne

 

1982 als Helmut Schmidt noch Bundeskanzler war und ich als 10-jähriger Bundestagsdebatten im Fernsehen mit Aufmerksamkeit und Spannung verfolgte – als Politiker noch mit Leidenschaft, Einsatz und aus Überzeugung verbale Schlachten austrugen – dachte noch niemand daran, dass 1989 die Mauer zwischen den beiden deutsch-deutschen Staaten fallen könnte.

Mein Opa wohnte in Kassel, nahe der Zonengrenze, sodaß ich zumindest den Trennzaun mit Todesstreifen und Wachtturm bei einem Besuch kennengelernt hatte: ich erinnere mich noch genau an das mulmige Gefühl, das mich beim Anblick beschlich – und ich ahnte und fühlte, dass dieser Zaun zu Unrecht Menschen einsperrte, und empfand den Zaun als äusseres Merkmal eines großen Gefängnisses.

Die Siebenbürgendeutschen – aus Rumänien freigekaufte überzeugte evangelikale Christen – berichteten davon, wie es unseren christlichen Brüdern und Schwestern im sozialistischen Rumänien erging: Bibeln waren verboten, sie mussten heimlich unter Lebensgefahr eingeschmuggelt werden. Wer mit einer Weiterlesen