| Ich weiß nicht, wie Eure Woche war; konntet ihr euch erholen oder hattet ihr eher |
| Termindruck oder hattet ihr einen Streit zu Hause? |
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| Und wer hat sich bewusst Räume und Zeiten |
| der Stille geschaffen, ist in sich gegangen und hat auf Gott gehört? |
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| Als Artur vor wenigen Wochen fragte, ob ich bereit bin das Thema „Stille“ |
| zu übernehmen, war mein erster Gedanke ein ablehnender Reflex. |
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| Das ist ein so typischer Abwehrreflex des |
| Menschen im Medienzeitalter: wir haben uns schon zu sehr an die Dauerbeschäf- |
| tigung mit Handy, Radio, Fernsehen und Internet gewöhnt. |
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| Wir sehnen uns nach Stille – aber lange halten wir es nicht mit ihr aus. |
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| Kurz nach meinem Reflex |
| wusste ich : Gott möchte genau von mir, dass ich mich mit der |
| „Stille“ beschäftige. |
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| Denn mein Beruf als Bauleiter ist oft stressig und nervenaufreibend: |
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| Wie ist es bei Dir? |
| Du bist Geschäftsmann, musst morgens früh aus dem Haus und kommst |
| abends zwischen 18:00 und 20:00 Uhr nach Hause? |
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| Oder Du bist die voll ausgepowerte Familienmanagerin, stehst früh um 6 auf, |
| schmierst die Brote für die ganze Familie und fühlst dich hilflos, |
| weil der Kühlschrank immer leer und der Wäschekorb immer voll ist? |
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| Oder Du bist Rentner, von dem alle meinen, dass er die Ruhephase des Lebens |
| genießt, Du aber rennst in Wirklichkeit von Arzttermin zu Arzttermin ? |
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| Oder Du bist ein Jugendlicher, der keine Angebote zu Partys auslässt und ständig |
| auf Tour bist? |
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| Jeder weiß, |
| wie wichtig und erholsam die Stille für Geist, Seele und Leib ist. |
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| Der Volksmund sagt: In der Ruhe liegt die Kraft. |
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| Und hier hat nicht Luther dem Volk aufs Maul geschaut, sondern der Volksmund |
| hat sich von der Bibel inspirieren lassen. Denn es heißt in Jesaja 30 Vers 15: |
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| Denn so spricht Gott der HERR, der Heilige Israels: Wenn ihr umkehrtet und |
| stille bliebet, so würde euch geholfen; durch Stillesein und Hoffen würdet ihr stark |
| sein. Aber ihr wollt nicht und sprecht: „Nein, sondern auf Rossen wollen wir dahin- |
| fliegen“, darum werdet ihr dahinfliehen, „und auf Rennern wollen wir reiten“ – darum |
| werden euch eure Verfolger überrennen. |
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| Unsere Predigt heute morgen gliedert sich in drei Punkte: |
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| Punkt 1 lautet: Ermahnung zur Umkehr und Stille. Warnung vor Schiffbruch. |
| Punkt 2 lautet: Die Früchte der Stille |
| Und Punkt 3 lautet: Stille in der Praxis |
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| Bevor wir mit dem ersten Punkt starten, wiederholen wir den fünfzehnten |
| Vers aus Jesaja 30: |
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| Denn so spricht Gott der HERR, der Heilige Israels: Wenn ihr umkehrtet und |
| stille bliebet, so würde euch geholfen; durch Stillesein und Hoffen würdet ihr stark |
| sein. Aber ihr wollt nicht und sprecht: „Nein, sondern auf Rossen wollen wir dahin- |
| fliegen“, darum werdet ihr dahinfliehen, „und auf Rennern wollen wir reiten“ – darum |
| werden euch eure Verfolger überrennen. |
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| Die KERNFRAGE an uns heute morgen ist doch diese: |
| Wollen wir überhaupt umkehren und stille sein? |
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| Stark werden wollen wir alle. |
| Doch wollen wir uns dabei völlig auf Gott verlassen und innerlich ruhig |
| bleiben, oder voller Unruhe aktiv werden um den gewünschten |
| Ergebnissen nachzuhelfen? |
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| Die KERNFRAGE heißt also: Willst Du heute morgen umkehren und stille sein? |
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| Oder ist Dir das Warten und Stille sein zu unangenehm und zu unsicher? |
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| Die Frage betrifft alle Entscheidungen unseres Lebens – angefangen bei der |
| Wahl der Schule, der Wahl des Studiums und Berufes, der Wahl des Ehepartners |
| bis hin zur Wahl der Gemeindeleitung. |
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| Es fällt uns hier oft schwer, Ruhe zu bewahren und |
| die eigene Aktivität zurückzustellen. |
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| Tief im Inneren unseres Herzens wissen wir, dass unsere Sorgen, unsere Panik |
| uns genausoviel weiterbringen, wie jemand, der mit aller |
| Anstrengung im Treibsand versucht, vorwärts zu kommen. |
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| Beginnen wir nun mit unserem ersten Punkt: |
| D |
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| Das Volk Israel wollte seinerzeit seine Probleme ohne Gott auf eigene Weise lösen, |
| indem es ein Bündnis mit dem Pharao eingeht. |
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| Dazu sagt Gott in Jesaja 30 ab Vers 1: |
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| „Weh den abtrünnigen Söhnen, spricht der HERR, die ohne mich Pläne fassen und |
| ohne meinen Geist Bündnisse eingehen, um eine Sünde auf die andere zu häufen, |
| die hinabziehen nach Ägypten und befragen meinen Mund nicht, um sich zu |
| stärken mit der Macht des Pharao um sich zu bergen im Schatten Ägyptens ! |
| Aber es soll euch die Stärke des Pharao zur Schande geraten und der Schutz im |
| Schatten Ägyptens zum Hohn“ |
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| Gott selbst also warnt hier sein Volk eindringlich davor, Pläne und Bündnisse |
| ohne seinen Geist einzugehen. |
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| Doch aus Gottes Sicht steckt noch mehr hinter diesem Militärbündnis mit |
| Ägypten: nämlich der Ungehorsam gegenüber Gott. |
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| Der Gott Israels, hatte Israel mit Wunder über Wunder aus Ägypten befreit. |
| Jahwe gebietet Israel in den Zehn Geboten, es soll keine anderen Götter |
| neben ihm haben. |
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| Durch das Militärbündnis mit dem Pharao vergißt Israel alles, was für Gott |
| Bedeutung hat. |
| Israel verhöhnt seinen eigenen Gott, weil es ein Bündnis |
| mit dem Sohn des Sonnengottes Ra eingeht und verhöhnt damit Gott als |
| Schöpfer der Erde und des Himmels, weil es das Geschöpf der Sonne in den Stand |
| eines Gottes erhebt und akzeptiert. |
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| Und was hat das alles nun mit dem Thema „Stille“ zu tun? |
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| Stille zu sein und auf Gott zu hoffen, bedeutet, die eigenen Gedanken und |
| Pläne, die eigenen Aktivitäten durch Gebet und Hören auf Gottes Wort |
| zu prüfen und im Extremfall sogar ganz einzustellen. |
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| ABER: lediglich in der STILLE sind wir dazu in der Lage, auf Gott zu hören und |
| umzukehren. |
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| Am Negativ-Beispiel des Volkes Israel lernen wir, welche Konsequenzen |
| es haben kann und haben wird, wenn wir auf die Stille und Umkehr zu Gott |
| verzichten: |
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| das von Israel ohne den Geist Gottes geschlossene Bündnis |
| mit dem Pharao als Sohn des Sonnengottes wird fehlschlagen, so prophezeit |
| der Prophet Jesaja im Auftrage Gottes. |
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| Was lernen wir also daraus? |
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| Wir sollten die Warnung Gottes an Israel ernst nehmen und lernen still zu sein. |
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| Stille soll uns davor bewahren, Pläne und Bündnisse auf eigene Faust |
| zu unternehmen, sie soll uns davor bewahren, ohne Gottes Geist und ohne |
| Segen schwere Fehler zu begehen und mit unseren eigenen Plänen Schiffbruch |
| zu erleiden. |
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| Doch wenn wir gescheitert sind – müssen wir uns fragen: |
| Waren wir auf dem Holzweg? Haben wir unsere eigenen Pläne für Gottes |
| Pläne gehalten? Oder haben wir gar bewusst unsere eigenen Pläne gegenüber |
| dem Plan Gottes vorgezogen? |
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| Eine solche schonungslose Analyse sollte man vornehmen: |
| Denn diese Analyse ist Voraussetzung zur Selbsterkenntnis. |
| Und Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Vergebung, zur Umkehr und zum |
| Gesegnet-Werden. |
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| Kommen wir zu Punkt 2 der Predigt: |
| Früchte der Stille |
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| Wir lesen aus Nehemia 8, Verse 1 bis 3 und 8 bis 12: |
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| Vorlesung des Gesetzes durch Esra |
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| 1 „Als nun der siebente Monat herangekommen war und die Israeliten in ihren |
| Städten waren, versammelte sich das ganze Volk wie ein Mann auf dem Platz vor |
| dem Wassertor, und sie sprachen zu Esra, dem Schriftgelehrten, er solle das |
| Buch des Gesetzes des Mose holen, das der Herr Israel geboten hat. |
| 2 Und Esra, der Priester, brachte das Gesetz vor die Gemeinde, Männer und Frauen |
| und alle, die es verstehen konnten, am ersten Tage des siebenten Monats |
| 3 und las daraus auf dem Platz vor dem Wassertor vom lichten Morgen an bis zum |
| Mittag vor Männern und Frauen und wer`s verstehen konnte. |
| Und die Ohren des ganzen Volks waren dem Gesetzbuch zugekehrt. |
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| und weiter ab Vers 8 |
|
| 8 Und sie legten das Buch des Gesetzes Gottes klar und verständlich aus, so daß |
| man verstand, was gelesen worden war. |
| 9 Und Nehemia, der Statthalter, und Esra, der Priester und Schriftgelehrte, und die |
| Leviten, die das Volk unterwiesen, sprachen zu allem Volk: Dieser Tag ist heilig |
| dem Herrn, eurem Gott; darum seid nicht traurig und weinet nicht! |
| Denn alles Volk weinte, als sie die Worte des Gesetzes hörten. |
| 10 Darum sprach er zu ihnen: Geht hin und eßt fette Speisen und trinkt süße |
| Getränke und sendet davon auch denen, die nichts für sich bereitet haben; |
| denn dieser Tag ist heilig unserem Herrn. Und seid nicht bekümmert, denn die |
| Freude am Herrn ist eure Stärke. |
| 11 Und die Leviten trösteten alles Volk und sprachen: Seid still, denn der Tag ist |
| heilig; seid nicht bekümmert! |
| 12 Und alles Volk ging hin, um zu essen, zu trinken und davon auszuteilen und |
| ein großes Freudenfest zu machen; denn sie hatten die Worte verstanden, die man |
| ihnen kundgetan hatte.“ |
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| Was für ein Tag ! |
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| Stellt Euch vor, in ganz Deutschland versammeln sich die Menschen auf |
| Plätzen, wie auf dem Neumarkt in Solingen, um sich von morgens 08:00 bis |
| mittags um 12:00 Uhr aus Gottes Wort vorlesen und predigen zu lassen ! |
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| Ich finde das eine großartige Vorstellung, die Menschen in Solingen zu einem |
| Open-Air Gottesdienst in der Innenstadt aufzurufen und öffentlich das Evangelium |
| von Jesus Christus zu verkündigen. |
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| Im Volk Israel ist diese Open-Air-Gottesdienstversammlung Realität: |
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| Das ganze Volk versammelte sich vor dem Wassertor zu einem Gottesdienst |
| und fordert Esra auf, ihm die Gesetze des Mose vorzulesen. |
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| Der Tag beginnt – für unsere Verhältnisse – mit einer Merkwürdigkeit: nicht der |
| Priester ruft das Volk. Nein. Es ist umgekehrt: das Volk verlangt vom |
| Priester, die Gesetze vorzulesen. |
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| Diese Tatsache lässt mein Herz höherspringen: Gottes Volk verlangt von seinen |
| Führern geistliche Nahrung, wie ein Baby nach der Brust seiner Mutter schreit. |
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| Und in der Tat: das Volk konzentriert sich total auf das |
| Gesetz des Mose: es heißt wörtlich in Vers 3 : „Und die Ohren des ganzen Volkes |
| waren dem Gesetz zugekehrt“. |
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| Stellen wir uns vor, wie gebannt das Volk auf die Worte des Priesters hörte. Man |
| konnte buchstäblich eine Stecknadel fallen hören, so fasziniert und aufmerksam |
| lauschte das Volk Gottes den Worten des Priesters. |
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| Im Anschluss an die Verlesung des Wortes Gottes dann legten die Leviten |
| Gottes Wort klar und verständlich aus, sodass jeder auch den Inhalt dessen |
| verstand, von dem, was vorgelesen war. |
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| Woran lag es, dass die Israeliten das Wort Gottes verstanden haben? |
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| Ich glaube, es waren zwei Voraussetzungen, die ihrem Verstehen zu Grunde |
| lagen: |
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| Erstens hatten sie Hunger nach Gottes Wort und zweitens hörten sie konzentriert |
| und still zu ! |
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| Haben wir Hunger nach Gottes Wort? Haben wir wirklich Hunger nach geistlicher |
| Nahrung? Oder sind wir mit dem Fastfood und der Oberflächlichkeit unserer |
| Medien zufrieden? |
| Lesen wir die Bibel, noch zu Hause im Stillen Kämmerlein? |
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| Gönnen wir uns noch den Luxus der Stille? |
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| Das erste Prinzip, was ich aus diesem Text in Nehemia erkennen kann, ist also |
| das Prinzip „Verstehen durch Stille“. |
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| Das zweite Prinzip, was wir heute morgen gemeinsam aus dem Text heraus- |
| arbeiten können, ist das Prinzip „Trost und Freude durch Stille“. |
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| Wir lesen in Nehemia 8 Vers 10 bis 12: |
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| 10 Darum sprach er zu ihnen: Geht hin und eßt fette Speisen und trinkt süße |
| Getränke und sendet davon auch denen, die nichts für sich bereitet haben; |
| denn dieser Tag ist heilig unserem Herrn. Und seid nicht bekümmert, denn die |
| Freude am Herrn ist eure Stärke. |
| 11 Und die Leviten trösteten alles Volk und sprachen: Seid still, denn der Tag ist |
| heilig; seid nicht bekümmert! |
| 12 Und alles Volk ging hin, um zu essen, zu trinken und davon auszuteilen und |
| ein großes Freudenfest zu machen; denn sie hatten die Worte verstanden, die man |
| ihnen kundgetan hatte.“ |
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| Das dritte Prinzip lautet „Anteilnahme durch Stille“, denn in Vers 10 heißt es: |
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| 10 Darum sprach er zu ihnen: Geht hin und eßt fette Speisen und trinkt süße |
| Getränke und sendet davon auch denen, die nichts für sich bereitet haben; |
| denn dieser Tag ist heilig unserem Herrn. |
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| Wenn wir in die Stille gehen, bekommen wir einen Blick für unseren Nächsten, |
| der weniger oder – wie hier – nichts hat. |
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| Nehemia forderte die Israeliten auf, den Habenichtsen aus ihrem Volk abzugeben, |
| damit auch die Habenichtse ein Freudenfest am heiligen Tag des Herrn feiern |
| konnten. |
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| Das vierte Prinzip lautet „Selbsterkenntnis und Gotteserkenntnis“ |
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| Nachdem Nehemia und die Leviten das Wort Gottes vorgelesen und ausgelegt |
| hatten, fing das Volk Gottes an zu weinen. |
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| Warum? |
| Es steht nicht ausdrücklich im Bericht, aber der Zusammenhang macht deutlich: |
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| Das Volk Gottes hatte erkannt, wieweit es sich selbst vom Willen Gottes entfernt |
| hatte. Es hatte sich selbst erkannt – und Gott erkannt. Und es hatte die große |
| Distanz gespürt, die zwischen ihnen und dem heiligen Gott lag. |
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| Mit anderen Worten: es hatte Selbst- und Sünden- sowie Gotteserkenntnis |
| erlangt. |
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| Was können wir daraus lernen? Was sind die Früchte der Stille? |
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| Die Früchte der Stille heißen: |
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| Nochmal. Ich wiederhole nocheinmal die Früchte der Stille. Sie heißen: |
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| Darüberhinaus erfahren Körper, Geist und Seele natürlich noch weitere Früchte |
| der Stille, wie zum Beispiel auch körperliche und psychische Regeneration. |
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| Der Punkt 3 unseres Themas lautet: |
| Stille in der Praxis |
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| Uns beschäftigen Fragen wie zum Beispiel: |
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| Vorweggesagt: Jeder von uns hat seine individuelle Belastungsgrenzen. |
| Diese sind abhängig vom Alter, Beruf und zum Beispiel auch vom sozialen Umfeld. |
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| Weitere wichtige Faktoren sind die bereits erlebten Belastungen der Vergangen- |
| heit und die Erbanlagen unseres Körpers, aber auch die unsichtbaren Umwelt- |
| einflüsse, wie Schadstoffbelastung. |
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| Markant ist der Unterschied zwischen Allergikern und Nichtallergikern. |
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| Der Asthmatiker ist beispielsweise ganzjährig einer höheren Belastung ausgesetzt. |
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| Auch Lärm, Hitze, Kälte oder emotionale Kälte der Mitmenschen spielen hier eine |
| nicht zu unterschätzende Rolle. |
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| Zu dem ganzen Komplex kann man sicherlich eine ganze medizinische Vortrags- |
| reihe anbieten. |
| Das Thema wäre eine gute Möglichkeit mit dem eine Evangelisation |
| durchgeführt werden kann. |
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| Doch heute morgen beschränken wir uns auf zwei Fragen: |
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| Die erste Frage hierzu lautet: Muss ich wirklich alles machen, was ich mache? |
| Die zweite Frage lautet: Wann räume ich mir in meinem Tagesablauf Zeit für Stille |
| und Erholung ein? |
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| Beginnen wir mit der Beantwortung der ersten Frage: Muss ich wirklich alles |
| machen, was ich mache? |
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| Als Hilfsmittel zur Beantwortung dieser Frage fahren wir mit unserem Lebensauto |
| einmal auf die Hebebühne und machen einen Aufgaben-Check: |
| das geht ganz einfach: Du listest einfach mal alle Aufgaben nach verschiedenen |
| Kategorien auf. |
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| Schauen wir uns dazu folgende Bild auf der Leinwand an |
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| SLOGAN: |
| Der Slogan „Weniger ist mehr“ gewinnt hier eine ganz neue Bedeutung. |
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| Es ist oft besser, wenn wir uns auf wenige |
| Aufgabenbereiche konzentrieren – für diese Bereiche aber genügend Zeit und Kraft |
| zur Verfügung stellen können, um diese Aufgaben auch gewissenhaft und zur |
| Ehre Gottes durchführen zu können. |
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| Dabei kann es sein, dass mancher Mitarbeiter seine Mitarbeit einstellen sollte, |
| andere Mitarbeiter aber neu in die Mitarbeiterschaft einsteigen. |
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| An dieser Stelle möchte ich Werbung für die Jungschararbeit machen, weil sie mir |
| ein Herzensanliegen ist: Ihr jungen Männer unter uns, überlegt doch einmal bitte, |
| ob Jungschararbeit nicht auch etwas für Euch ist. |
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| Kommen wir zurück zu der zweiten Frage: |
| Wann räume ich mir in meinem Tagesablauf Zeit für Stille und Erholung ein? |
| Und will ich wirklich zur Ruhe kommen? |
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| Wenn Du wirklich zur Ruhe kommen willst, dann wirst Du Dir Zeiten der Stille |
| reservieren müssen. |
| Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie schwer das ist – und was das für ein Kampf |
| oft ist. |
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| Auch hier können wir aus der Bibel lernen, dazu drei Beispiele: |
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| Zum ersten lesen wir bereits im Schöpfungsbericht, dass Gott von seinen Werken |
| am siebten Tage ausruhte. Diese Ruhe am siebten Tag macht Gott in den 10 |
| Geboten zur wohlwollenden Vorschrift. |
| Gott schafft bewusst eine Struktur, in der sich Arbeit und Ruhe, Aktivität und Re- |
| generation ablösen. |
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| Als zweites Beispiel schauen wir uns Daniel an: Daniel ließ sich selbst |
| als Zwangsumgesiedelter in Babylon durch antigöttliche Gesetze nicht dazu |
| verleiten, das Standbild des Nebukadnezar anzubeten. |
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| Stattdessen betete er bei offenem Fenster dreimal täglich zu seinem Gott. |
| Auch hier erkennen wir: Daniel hat sich eine regelmässige Struktur der Stille |
| zugelegt. |
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| Als drittes Beispiel dient Jesus Christus selbst. |
|
| Nach der Speisung der Fünftausend – ( Markus Kapitel 6) schickte |
| Jesus seine Jünger zum See Genezareth: Jesus gab ihnen die Anweisung, |
| sie sollten ohne ihn schon mal mit dem Boot auf das andere Ufer nach |
| Betsaida übersetzen. |
|
| Er selbst dagegen , ging – vollkommen allein – auf einen Berg, um in Ruhe und |
| Stille zu seinem Vater zu beten. |
|
| Fragen wir uns selbst: |
| Haben wir unseren Wochen- und Tagesablauf strukturiert? |
| Haben wir Zeiten der Stille und Ruhe vorgesehen? |
| Halten wir die Sonntagsruhe ein? |
| Wie sieht es an unserem Arbeitsplatz aus? Verlassen wir auch schon mal das |
| hektische Büro? |
|
| In Handwerksberufen und in der Industrieproduktion gibt es ja fest |
| vorgeschriebene Pausen. Das erleichtert die Regeneration. |
|
| In freien und akademischen Berufen, in Bürojobs, sieht das schon viel schwieriger |
| aus: hier ist mehr Selbsteinteilung und vor allem Selbstdisziplin gefragt. |
|
|
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| Gott möchte ermahnen und ermutigen: |
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| Denn so spricht Gott der HERR, der Heilige Israels: Wenn ihr umkehrtet und |
| stille bliebet, so würde euch geholfen; durch Stillesein und Hoffen würdet ihr stark |
| sein. |
|
|
|
| Die Ruhe – auch das soll heute morgen gesagt sein – ist ein zweischneidiges |
| Schwert. |
|
| Denn es gibt auch – ich will sie mal so nennen – die sogenannte „Totenstille“. |
| Es ist durchaus möglich, dass Stille so leise und erdrückend wird, dass sie |
| anfängt zu schreien. |
|
| Das ist zum Beispiel bei Personen der Fall, die von engsten Vertrauten eine |
| tiefe seelische und / oder körperliche Verletzung erfahren haben: diese Menschen |
| sind so verstört und verletzt, dass ihr Selbstwertgefühl und ihr Selbstvertrauen |
| derart gestört ist, dass sie sich keinem Menschen mehr anvertrauen. |
|
| Liebe Geschwister, diese Art der Stille ist keine gute Art der Stille. |
|
| Diese schreiende Stille muss durch mühsames Aufbauen von Vertrauen und |
| Gesprächen mit viel Geduld aufgebrochen werden. |
| Oder aber die Opfer brechen erst nach Jahrzehnten aus dieser schreienden Stille |
| aus. |
|
|
| Hier kommt die Seele erst zur Ruhe, wenn die Probleme aufgedeckt und beim |
| Namen genannt werden. |
|
|
|
| In allen Fällen jedoch gilt die Einladung unseres Herrn Jesus Christus aus |
| Matthäus Kapitel 11 Vers 28: |
|
| 28 Kommt zu mir, ihr alle, die ihr euch plagt und von eurer Last fast erdrückt werdet; |
| ich werde sie euch abnehmen. |
| 29 Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir, denn ich bin gütig und von Herzen |
| demütig. So werdet ihr Ruhe finden für eure Seele. |
|
| Was sind die Lasten die wir abgeben können? |
|
| Es fängt bei A wie Angst an, geht über K wie Krankheit über S wie Schuld und |
| Sünde und Stress und hört bei Z noch lange nicht auf. |
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| Daher fordere ich uns im Namen Jesu Christi auf: |
|
| 28 Kommt zu mir, ihr alle, die ihr euch plagt und von eurer Last fast erdrückt werdet; |
| ich werde sie euch abnehmen. |
| 29 Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir, denn ich bin gütig und von Herzen |
| demütig. So werdet ihr Ruhe finden für eure Seele. |
|
| Amen. |